Eingewöhnung

Eingewöhnung


Der Übergang für das jeweilige Kind in meine Kinderbetreuung ist eine große Herausforderung und eine ganz neue Erfahrung. Ein neues Tageskind wird bei mir eine Ansatz Umgebung kennenlernen und sich mit unbekannten Tagesabläufen und Gewohnheiten vertraut machen müssen.

 

Auch für die Eltern kann es eine Herausforderung sein, dass eigene Kind in fremde Hände zu geben. Diese Veränderungen werden von unterschiedlichen Gefühlen begleitet, bei den Eltern, wie bei dem Kind. Das Kind wird neugierig, aufgeregt, unsicher und vielleicht auch etwas ängstlich sein. Um sich gut in der neuen Umgebung einzufinden und Sicherheit zu gewinnen, bedarf es der Unterstützung und Hilfe einer Bezugsperson.

 

Für das Kind ist es besonders wichtig, dass es auf diesem Weg begleitet wird, denn nur eine Bezugsperson kann ihm die Sicherheit geben, die es braucht, den nächsten Schritt zu gehen. Das Kind soll sich langsam in der neuen Situation zurechtfinden und eine vertraute Beziehung zu einer neuen Bezugsperson aufbauen. Eine intensive Bindung ist hierbei unerlässlich, denn sie ist eine wichtige Grundlage für meine Arbeit als Tagesmutter und ein wertvoller Baustein, auf dem das Leben des Kindes aufbaut.

 

Die Eltern selbst haben in der Zeit der Eingewöhnung die Möglichkeit, unseren Tagesablauf zu erleben und mich als Tagesmutter bei der Arbeit zu beobachten. Dieser Einblick bietet für die Eltern eine gute Basis für die folgende Erziehungs- und Bildungspartnerschaft. Außerdem können eventuelle Unsicherheiten oder Fragen im direkten Gespräch mit mir gesucht und geklärt werden.

 

Die Eingewöhnung meiner Tageskinder setze ich nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell nach infans[1]um. Die Kinder werden dabei elternbegleitend und abschiedsbewusst eingewöhnt. Hierbei steht das individuelle Bedürfnis der Kinder im Mittelpunkt. Dabei halten sich in der Regel während der ersten drei Tage die Bezugsperson und das Kind eine Stunde in meiner Kinderbetreuung auf. In dieser Zeit nehme ich behutsam erste Kontakte zu dem Kind auf, wobei sich die Bezugsperson passiv verhält, jedoch sämtliche Pflegetätigkeiten übernimmt. Am vierten Tag erfolgt der erste Trennungsversuch, in dem sich die Bezugsperson auf jeden Fall vom Kind verabschiedet und die Kinderbetreuung verlässt. Sofern ich das Kind beruhigen kann, kommt die Bezugsperson erst wieder nach einer vorher festgelegten Zeit zu uns zurück. Ab Tag fünf beginnt nunmehr die sogenannte Stabilisierungsphase. Ich als Tagesmutter übernehme erste Pflegetätigkeiten, biete mich gezielter als Spielpartner an und unterstütze das Kind dabei, sich in die Gruppe der anderen Kinder zu integrieren. Die Zeit der Abwesenheit der Bezugsperson wird nach den persönlichen Bedürfnissen des Kindes täglich verlängert. Sobald die Bezugsperson sich nicht mehr in der Nähe der Kinderbetreuung aufhalten muss, beginnt die Schlussphase. Jetzt stelle ich die sichere Basis für das Kind dar.

 

Wie lange das Kind braucht, um sich in der neuen Umgebung einzugewöhnen, hängt von seinem Alter, seiner eigenen Persönlichkeit und seinen bisherigen Erfahrungen ab. Für die komplette Eingewöhnung plane ich in der Regel zwei bis vier Wochen ein, wobei sich diese Zeit individuell auch verkürzen oder verlängern kann.

 

Die Eingewöhnung ist dann beendet, wenn sich das Kind von mir trösten lässt und grundsätzlich in guter Stimmung ist. Danach strebe ich an, dass das Kind eine Woche lang nicht länger als vier Stunden am Tag von mir betreut wird.

 

Quelle: www.infans.de

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